Ziegel in der Reihe
Neubau
Reihenhäuser im Wohngebiet „Rohfeld“ in Hannover-Kirchrode
2018-2021
Im Stadtteil Kirchrode in Hannover wurde am Rand eines Wohngebiets aus den 1970er Jahren eine Hausgruppe mit Reihenhäusern errichtet. Der langgestreckte Baukörper bildet eine klare Raumkante als Abschluss des Quartiers zum öffentlichen Grünzug des Rohfeldes und fügt sich damit in die radiale städtebauliche Struktur ein. Die Reihenhauszeile mit ihrem asymmetrischen Satteldach wird durch die anschließende Garagenzeile mit durchlaufender Trauflinie fortgeführt.
Die aus vier Einzelhäusern mit jeweils acht Metern Breite und rund 147 m² Wohnfläche bestehende Hauszeile wird durch die Eingangs- und Terrassen-Einschnitte im Erdgeschoss gegliedert. Die Horizontalität des Baukörpers wird an der nordwestlichen Eingangsseite durch das über die Hausgrenzen hinweg durchlaufende Fensterband im Obergeschoss betont. Die Einschnitte im Erdgeschoss wiederum machen die Hauseinheiten ablesbar und schaffen geschützte individuelle und private Zugänge. Die Gartenseite der Reihenhäuser wird durch die durchlaufende Dachfläche und die durch trapezförmige Terrasseneinschnitte gegliederte, eingeschossige Fassade geprägt. Die an den Giebelseiten gewählten Fensterformate ergänzen rhythmisch die Fassadengliederung. Die ungleichseitigen Proportionen der Dachgeometrie werden in der Garagenzeile aufgenommen und verkleinert gespiegelt. Die ruhige Wirkung der Dachflächen wird nicht durch Einschnitte oder Gauben gestört, sondern nur durch die gruppierte Anordnung der Dachflächenfenster gegliedert.
Die Fassaden der in Massivbauweise errichteten Einzelhäuser und der Garagenzeile wurden mit rotbraunem Klinker bekleidet, an den Gebäudeeinschnitten, dem Lichtband und den Garagentoren kommen lackierte Holzwerkstoff-Fassadentafeln zum Einsatz. Für die Dachdeckung wurden Flachziegel in rotem Farbton vorgesehen.
Im Inneren der Häuser erzeugt die offene Gestaltung der vertikalen Erschließung eine großzügige Raumwirkung und spannungsreiche Blickbeziehungen.
Im Erdgeschoss sind der zum (ruhigen) Erschließungsweg orientierte – und so vom Schnellweg abgewandte – Elternschlafbereich mit Ensuite-Bad sowie die Nebenräume Hausanschluss, Hauswirtschaft und WC angeordnet. Richtung Garten folgt direkt neben der Treppe die offene Küche mit angrenzendem Essplatz und Sichtverbindung zur Terrasse. Auf der Kinderebene im Obergeschoss finden sich neben zwei Kinderzimmern ein zweites Bad und ein Abstellraum. Die zum Wohnbereich offene Galerieebene eignet sich zur Nutzung als Gäste-, Arbeits- oder Lesebereich.
Die Beheizung erfolgt zentral durch eine Erdwärmepumpe. Es wurde das Energieeffizienzhausniveau KfW 55 erreicht.
Beauftragung nach gewonnenem Investorenwettbewerb der Landeshauptstadt Hannover.
Bauherrin
Liemak Immobilien GmbH
Wohnfläche
147 m²
Primärenergiebedarf
44,7 kWh/(m²a)
Fotos: Klemens Ortmeyer