Violette Villa
Umbau und energetische Sanierung
Stadtvilla in Hannover-Ahlem
2009-2011
Das 1935 errichtete Dreifamilienhaus im hannoverschen Stadtteil Ahlem wurde grundlegend umgebaut und energetisch saniert. Das um einen Anbau erweiterte Erdgeschoss wurde mit dem Obergeschoss zu einer Einheit verbunden; die vorhandene Dachgeschosswohnung erhielt einen separaten Zugang über das bestehende Treppenhaus und eine Dachterrasse.
Der Zugang zur Hauptwohnung wurde auf die Mitte der Straßenseite verlegt, markiert durch einen bis zur Dachterrassenbrüstung optisch durchlaufenden Fassadenstreifen aus hinterlüfteten Lärchenlatten.
Die Symmetrie der „Kaffeemühlen-Villa“ wird hierdurch betont, durch dessen Gliederung gleichzeitig subtil gebrochen.
Die tiefen Leibungen des Hauseingangs und des darüber liegenden Austritts sind in der Art von Fenstergewänden rahmenartig mit grau lackierten Sperrholztafeln bekleidet. Das vorgestellte Eingangspodest aus glatt geschaltem Sichtbeton nimmt die graue Farbwertigkeit der hölzernen Bauteile auf und kontrastiert in seiner Schwere mit den leichten Ganzglasbrüstungen.
Die Gliederung der bestehenden übrigen Loch-fassade wurde weitgehend beibehalten und mit einem eingefärbten Putz als Wärmedämmverbundsystem ummantelt: die „historische“ Putzfassade erstrahlt so in Violetttönen, das „moderne Implantat“ wirkt in zurückhaltendem Grau. Dieses Prinzip wurde auch für die wiederhergestellten Dachgauben, den an der Gartenseite neu errichteten Anbau in Holzständer-Bauweise und die als verzinkte Stahlkonstruktion vorgestellte Terrasse beibehalten. Einzig die pastellviolette Eingangstür holt die Farbigkeit des Putzes in das Gebäude hinein, diese werden im Inneren ergänzt durch Grün-, Blau- und Grautöne.
Der ehemals kleinteilig verbaute Grundriss wurde großzügig geöffnet, entstanden ist auf allen Ebenen ein fließendes, durch Schiebewände teilbares Raumgefüge.
Die Gartenfront des Holzanbaus lässt sich zur Terrasse hin durch eine Glas-Faltwand auf der gesamten Breite öffnen.
Durch die Maßnahmen zur energetischen Sanierung wurde der Standard eines KfW-Effizienzhauses 100 erreicht. Die Dämmung aller wärmetauschenden Bauteile und die Erneuerung aller Fenster wurden haustechnisch durch den Einbau einer Sole-Erdwärmepumpe und einer geregelten Lüftungsanlage ergänzt.
Bauherr
privat
Wohnfläche
248 m²
Nutzfläche
103 m²
Primärenergiebedarf
82,9 kWh/(m²a)
Anforderungswert KfW 100 (EnEV 2009)
83,6 kWh/(m²a)
Bruttobaukosten
491.000 €