Stadthäuser in Lüneburg
Neubau
Stadthäuser im Hanseviertel in Lüneburg
2014-2016
Im Hanseviertel in Lüneburg wurden auf einem ehemaligen Kasernengelände zehn Stadthäuser in zwei identischen Hausgruppen errichtet.
Die schlanken und längeren Kopfbauten unterstreichen die angestrebte Baukörpergliederung und lassen sich dreiseitig belichten. Sie sind unterschieden in Haustyp 1, den südlichen Endhäusern mit ca. 153 m² Wohnfläche, und in Haustyp 3, den nördlichen Endhäusern mit ca. 158 m² Wohnfläche. Dazwischen sind mit dem Haustyp 2 jeweils drei Mittelhäuser als ca. 145 m² große Wohneinheiten mit breiteren Straßen- und Gartenfassaden in Ost-/West-Orientierung platziert. Deren gestaffelte Anordnung unterstreicht die Ablesbarkeit der Einzelhäuser und schafft an der Gartenseite geschützte Außenbereiche.
Entsprechend dem in Nordrichtung abfallenden Gelände- und Straßenverlauf sind die beiden Hausgruppen um 90 cm in der Höhe versetzt. Die kubischen Flachdach-Baukörper mit zwei Vollgeschossen und Staffelgeschoss präsentieren sich straßenseitig durchgehend dreigeschossig, die westseitigen Rücksprünge im 2.OG werden als Dachterrassen genutzt. Die nicht genutzten Flachdachflächen wurden extensiv begrünt.
Die Wohnungszugänge an der Ostseite sind loggienartig eingeschnitten, das „verlorene“ Volumen findet sich an der Westseite als auskragende, verglaste Erker im 1.OG wieder, welche die Außenterrassen überdachen.
Asymmetrisch gesetzte Fenstergewände rhythmisieren die ansonsten strenge und klare Fassadengliederung mit bodentiefen Fenstern und Lichtbändern. Die Außenwände wurden als verputztes, monolithisches Mauerwerk aus hochwärmedämmenden, porosierten Hochlochziegeln ausgeführt, was im Sinne einer energetischen und bauökologischen Nachhaltigkeit ein Wärmedämmverbundsystem überflüssig machte. Darüber hinaus konnten durch die primärenergetisch günstig bewertete Nahwärmeversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplung aus regenerativen Energieträgern hervorragende Energiekennwerte erzielt werden.
Die vorgesehene Farbfassung in unterschiedlichen Grautönen vertieft die Baukörpergliederung und schafft gleichzeitig eine optische Annäherung an den im Baugebiet vorherrschenden dunkelgrauen Klinker-Farbton. Für die Fenstergewände und die hinterlüftete Fassade an den Erkern und der Rückseite des Staffelgeschosses kamen geschliffene Faserzementtafeln in warmem Ockerton zum Einsatz.
Die Grundrisse sehen im EG neben einem großen Wohn-Essbereich mit offener Küche, Diele, Hausanschlussraum und Gäste-WC vor. Im 1.OG sind drei zwischen ca. 9 und 15 m² große Individualräume angeordnet, im 2.OG ein Galerie-/ Schlafbereich und ein Hauswirtschafts- und Haustechnikraum. Alle Haustypen verfügen über zwei bis drei Abstellräume, wobei der dem Schlafzimmer zugeordnete Abstellraum im 2.OG optional als Duschbad ausgebaut werden konnte.
Die Gestaltung der Vorgärten mit Hausbänken, Stütz- und Gliederungselementen aus glatt geschaltem Sichtbeton und Pflanzflächen schaffen kommunikative Aufenthaltsbereiche.
Bauherr
Liemak Immobilien GmbH
Wohnfläche
1.471 m²
Primärenergiebedarf
14,9 kWh/(m²a)
Bruttobaukosten
2.469.000 €
Fotos: Fria Hagen