Alt und neu verwoben
Umbau und energetische Sanierung
Siedlungshaus in Hannover
2016-2017
Das vorhandene freistehende Wohnhaus aus dem Jahr 1937 wurde dem Anforderungsprofil einer mehrköpfigen Familie entsprechend umgebaut und energetisch saniert.
Im Erdgeschoss ist durch das räumliche Zusammenlegen der Funktionsbereiche Kochen, Essen und Wohnen der Gemeinschaftsbereich der Familie entstanden. Eine neue geschlossene Treppe zwischen Erd- und Obergeschoss mit einer raumhohen gedämmten Brüstungswand zum Kellerabgang ersetzt die frühere offene Stahltreppenkonstruktion. Der Zugang vom Flur zum Familienbereich erfolgt über eine neue Öffnung mit Glasschiebetür. Der großzügige Essbereich liegt mittig zwischen dem zur Vorderseite gelegenem Wohnbereich mit dem vorhandenen Erker und der offenen Wohnküche mit Koch- und Arbeitsinsel sowie mit Austritt zu Terrasse und Garten. Ein breit angelegter Steg spannt sich hier über fast die gesamte Hausbreite und führt an der Längsseite mit einer breiten Treppe in den Garten.
Das Obergeschoss als „Kinderebene“ blieb in seiner räumlichen Struktur weitgehend erhalten und nimmt jetzt die beiden Kinderzimmer auf, ergänzt durch ein Kinderbad. Dem energetisch notwendigen Rückbau der vorhandenen Schleppdachgauben folgte eine Neustrukturierung der Dachfläche mit neuer Gaube auf der Straßenseite und großzügigen Dachflächenfenstern auf der Gartenseite. Die Verlegung der Treppe zum Dachgeschoss ermöglichte die funktionale Teilung des Flurs für den Kinder- und den abgetrennten Elternbereich. Zum Kinderflur wird die geschlossene Treppe mit einer raumhohen Glasbrüstung abgetrennt. Der Elternflur mit angrenzendem Duschbad wiederum wird durch eine Verglasung zum Kinderbereich akustisch abgekoppelt. Das Dachgeschoss als eigentliche „Elternebene“ wurde entkernt und die Zwischenebene zum Spitzboden entfernt, wodurch eine offene Ebene mit Ankleide- und Schlafbereich entstanden ist. Auf dem Flachdach des Standerkers, in dem Erdgeschosserker und Obergeschossgaube zusammengefasst sind, befindet sich eine kleine Dachterrasse, die durch ein großzügiges Dachschiebefenster erreichbar ist. Neben der Belichtung dient sie gleichzeitig als zweiter Rettungsweg für die Elternebene. Zwei übereinanderliegende Dachflächenfenster öffnen einen uneingeschränkten Blick in den Garten.
Die hellgrau verputzte Fassade harmoniert farblich mit der vertikalen Lattung des Standerkers aus thermobehandelten Holz. Dezente, graufarbige Fenster strukturieren mit Stand- und Öffnungsflügel die Fassadenöffnungen neu.
Bauherr
privat
Wohnfläche
161 m²
Fotos: Klemens Ortmeyer