Offenheit und Diskretion
Umbau des Service Centers der Region Hannover
2021-2023
Das Service Center der Region Hannover wurde in einen Gebäudeteil in der Hildesheimer Straße in Hannover verlagert, der Mitte der 1950er Jahre als Verwaltungsgebäude errichtet wurde. Eine bisher mit Einzel- und Gruppenbüros belegte Fläche im Erdgeschoss wurde dafür zu einem kundenfreundlichen, barrierefreien Service Center umgebaut. Die neue Anlaufstelle für Bürger*innen verfügt über eine verstärke Außenwirkung: sie befindet sich direkt neben dem Haupteingang und ist zur Hildesheimer Straße hin ausgerichtet.
Die Gestaltungsidee für den Umbau bestand in der konsequenten Öffnung des Erdgeschosses und dessen Vergrößerung durch das Versetzen der bisher in dieser Ebene eingerückten Fassade nach außen. Die bestehenden, nicht tragenden Wände wurden nahezu vollständig zurückgebaut. Erhalten geblieben sind die Stützen und der bauzeitliche Bodenbelag des Mittelganges. Diese Struktur wurde um neue Einbauten ergänzt, die den nun offenen Raum in drei separate Bereiche gegliedern: die Info- und Wartezone, den zentralen Bereich für die Mitarbeiter*innen und die an den Seiten entlang der Fassaden positionierten Beratungsplätze für die Kund*innen. Durch diese Anordnung wird trotz der gewünschten Offenheit die notwendige Diskretion bei den Kundengesprächen gewahrt.
Das Konzept der Offenheit ist bereits am Zugang zum Service Center aus dem Haupteingangsfoyer ablesbar, von hier sind Information, Wartebereich und der zentrale Mitarbeiter*innenbereich zu sehen.
Im Wartebereich sind zwei Boxen eingestellt. Eine ist als Möbel mit Sitzbank und Rückzugsnischen ausgebildet, die andere dient als gesicherter Beschickungs- und Wartungsraum für den Kassenautomaten. Zwischen den Boxen sind die Warteplätze angeordnet.
Der Mitarbeiter*innenbereich im Kern des Service Centers grenzt direkt an den Flur zu Backoffice und Teamleitung, an den anderen drei Seiten steht der Bereich als „Raum im Raum“ frei. Damit wird das Prinzip der Mittelgangerschließung umgekehrt: statt über einen langen Flur erschlossene Einzelbüros ist der moderne Arbeitsbereich mittig platziert, die Beratungsplätze befinden sich an den beiden Außenseiten. Dadurch entstehen für die Mitarbeitenden untereinander kurze Wege, bei denen zudem die Kundenzone nicht durchquert werden muss. Trotz dieser strukturellen Trennung wird durch die eingestellten Wände und die teilhohen Holzmöbel eine angenehme, offene Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen.
Bauherrin
Region Hannover
Flächen und Volumen
NUF 438 m², BGF 475 m², BRI 1.877m²
Bruttobaukosten
KG 300 und 400 1,78 Mio. €
Fotos: Olaf Mahlstedt